Weissagung

 

Die Weissagung ist ein zentrales Element der heidnischen Kultur und des heidnischen Gespür für einen Kosmos oder eine <<lebendige Welt>>.
Die Deutung der göttlichen Zeichen war eine Kunst, die wenigen Auserwählten vorbehalten blieb. Priester und Schamanen, Seher und Magier (lange Zeit war das ein und dasselbe) erhoben für sich den Anspruch, als einzige aus den Zeichen der Götter die Zukunft deuten zu können. Manchmal konnten sie auch visionäre Botschaften empfangen und besassen damit ein Machtmittel, das sie nicht selten in die Lage versetzte, die Politik ganzer Weltreiche zu beeinflussen. Jahrtausendelang wurde dieses Geheimwissen innerhalb der Priesterkaste mündlich überliefert. Die Pythien und Sibyllen der klassischen Orakelstätten durften zwar sagen, was sie sahen, das Deuten mussten sie jedoch den Priestern überlassen.
Mindestens 3000 Jahre lang haben die Menschen die Weissagungen benutzt, um ein Bild von sich selbst und von ihrer Lebenssituation zu erhalten. Sie suchen Rat und Hilfe sowie Wissen über ihr Schicksal um sich mit dem Wandlungskräften des Geistes verbinden zu können. Eine weitere gängige Annahme besagt, die Weissagung enthülle die <<Zukunft>>. Das ist jedoch nicht ganz korrekt. Die Weissagung galt als eine Erleuchtung oder ein Licht, das unsere normale Intelligenz erweitern sollte. Sie war und ist vor allem ein Weg zu erkennen, was da ist, welche geistigen Kräfte in der jeweils gegenwärtigen Situation aktiv sind und wie man erfolgreich mit ihnen zusammenwirkt. Sie wird gebraucht, um uns zu offenbaren, was hinter einem gegebenen Problem oder einer Schwierigkeit steckt und welche Strategien man einsetzen kann, um damit umzugehen, oder um uns zu sagen, ob der <<Weg>>, den wir gehen wollen positive oder negative Auswirkungen hat.
Im Mittelalter wurde die Fähigkeit, die Zeichen der Zukunft zu deuten, immer mehr eine Domäne der Frauen. Zigeunerinnen und Weise Frauen, Hexen und Weissagerinnen blickten nun in Handlinien, Teeblätter, Spiegel, Kristallkugeln und Spielkarten, um in der Dimension jenseits von Raum und Zeit zu erfahren, ob es den geliebten Menschen in der Ferne gut ging, ob jemand, der ernsthaft krank war, wieder gesund werden würde, und ob die verzweifelte Hoffnung auf Liebe irgendwann einmal Aussicht auf Erfüllung haben würde. Dieses Wissen gaben sie dann an ihre Töchter weiter und die wiederum an ihre Töchter. Die jungen Frauen lernten die Kunst der Weissagung nicht durch Bücher, sondern allein durch Beobachtung.

 

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